„Ich schlafe kaum, und wenn doch, wache ich mit rasendem Puls auf, wie jemand, der zum Spaß gejagt wird“, sagte ich meiner Ärztin im Frühjahr 2022 halb im Scherz, als ich mit meinen Nerven am Ende war.

Sie nickte, als hätte sie das alles schon einmal gehört. „Ich schreibe Ihnen eine Krankmeldung für zwei Wochen“, sagte sie. „Aber ich glaube nicht, dass es helfen wird. Sie haben Burnout. Etwas in Ihrer Umgebung muss sich drastisch ändern, wenn Sie sich langfristig erholen wollen.“

Auf dem Weg nach Hause dachte ich über das nach, was sie mir gesagt hatte. Ich wusste, was Burnout ist, also verstand ich, wie ernsthaft es alle Bereiche des Lebens beeinträchtigt. Und doch hatte mich die Diagnose irgendwie überrascht, auch wenn ich wusste, dass sie recht hatte: Etwas musste sich ändern, und es musste etwas Großes sein, wenn ich wieder gesund werden wollte.

Die Warnsignale

Mein Burnout hatte sich über Jahre hinweg aufgebaut. Als nach Jahren harter Arbeit, um meine Schreibkarriere in Gang zu bringen, endlich meine große Chance kam, wollte ich sie nicht vergeuden.

In meinem ersten Schreibjob machte ich Überstunden, die nirgends festgehalten wurden, und nachdem meine Arbeit gelobt worden war, wurde mir mehr Verantwortung übertragen. Bald war das Arbeiten in meiner Freizeit keine Extra-Aufgabe mehr, sondern notwendig, um mein Arbeitspensum zu bewältigen.

Über neun Monate hinweg führte diese Routine, kombiniert mit der plötzlichen Erkrankung eines geliebten Menschen, schließlich zu meinem Zusammenbruch.

Als ich von der Ärztin nach Hause kam, waren mir bereits einige der Warnzeichen bewusst geworden, die ich im Job übersehen hatte.

Natürlich wusste ich, dass ich gestresst war, aber ich hatte nicht erkannt, wie tief die Grube wirklich war, die ich mir gegraben hatte. Ich war schnell gereizt, selbst von Menschen, die ich sehr liebte. Ich hatte weder den Antrieb noch die Energie, Dinge zu tun, die mir Freude bereiteten, oder mich um meine Beziehungen zu kümmern. Ebenso beunruhigend war der physische Druck in meiner Brust, und ich bekam während stressreicher Phasen kaum Luft.

Zu mir selbst zurückfinden

Einige Dinge in meinem Leben konnte ich nicht ändern, aber viele andere schon! Meine Leidenschaft war nach wie vor das Schreiben. Dennoch spürte ich, wie die Freude daran allmählich zu schwinden begann. Ich war auf dem besten Weg, mich nicht nur körperlich krank zu machen, sondern auch einen Hass auf die Tätigkeit zu entwickeln, die ich mehr liebte als jede andere.

Ich musste zu meiner Mitte zurückfinden, und meine Ärztin brauchte mir das nicht zweimal zu sagen.

Ich nutzte die zwei Wochen, die sie mir gegeben hatte, um meinen Job so gut wie möglich zu vergessen und ausschließlich das zu schreiben, was ich liebte – Geschichten, die mir Freude bereiteten. Darüber hinaus begann ich, in meinem Privatleben Aktivitäten nachzugehen, nach denen ich mich erfrischt und gestärkt fühlte. Ein entscheidender Wendepunkt für mich war, dass ich mich bemühte, die innere Stimme zum Schweigen zu bringen, die mir sagte, selbst meine Erholung müsse produktiv sein.

Diese zwei Wochen lösten nicht all meine Probleme, aber sie reichten aus, um mir einen Einblick zu geben, wie sich mein Leben verbessern könnte, wenn ich mir Raum zum Heilen schaffe (was auch bedeutete, den Job zu kündigen, der mich krank machte).

Nie wieder

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Burnout sich unbemerkt einschleicht, und ich nehme es mir nicht übel, dass es erst eine ärztliche Diagnose brauchte, um mir einzugestehen, dass ich am Ende meiner Kräfte war – auch wenn ich mir wünschte, es wäre nicht so weit gekommen. Aber ich habe mir geschworen, dass es mir nie wieder passieren wird.

Jede Seele ist anders. Meine Leidenschaften zu pflegen und wirklich auszuruhen, half mir, zu mir selbst zurückzufinden und mich vom Burnout zu erholen. Doch es gibt unzählige andere Wege, zu derselben Erkenntnis zu gelangen. Sie müssen nicht warten, bis Sie zusammenbrechen, um sich daran zu erinnern, wer Sie sind und warum Sie tun, was Sie tun (und um Ihren Arzt aufzusuchen, wenn Sie sich unwohl fühlen!). Nehmen Sie sich jetzt die Zeit, über die Aspekte in Ihrem Leben nachzudenken, die Sie auslaugen  – und darüber, was Sie wieder zu sich selbst zurückbringt.